Das Ende des 2. Weltkrieges brachte eine ganz neue Welt. Eine Welt die besser, gerechter und auch sicherer und ruhiger sein sollte. Diese Hoffnung teilte auch die jüdische Weltgemeinde. Nach dem Grauen des Holocaust in Europa setzte sich die Leitung der jüdischen Weltorganisation und der sionistischen Bewegung für die Gründung eine jüdischen Staates in Palästina ein. Diese Politik blieb aber nicht ohne Folgen. In Palästina, das zu dieser Zeit von Großbritannie im Auftrag der UNO als Treuhandgebiet verwaltet wurde, eskalierten die Spannungen zwischen der arabischen und der jüdischen Bevölkerung. Als am 29. XI. 1947 die Vollversammlung der UNO in New York auf ihrer zweiten ordentlichen Sitzung mit der Resolution 181 II. das Mandat der Briten über Palästina beendete und dessen Teilung in zwei Staaten, einen arabischen und einen jüdischen, verkündete, standen sich schon zwei Feinde gegenüber: auf der einen die ganze arabische Welt, auf der anderen die „Jischuw“, die jüdische Gemeinschaft in Palästina.
Die arabische Welt lehnte einen selbständigen jüdischen Staat in Palästina ab und kündigte den Einsatz seiner vereinigten militärische Kraft an biszu seiner Niederlagen und Vernichtung. Für Jischuw war die Gründung eines neuen selbständigen jüdischen Staates in Palästina ein schlüsselartiges existenzielles und geschichtliches Anliegen. Auf der einen Seite z.B. standen also 40 Millionen Einwohner der Mitliederstaaten der «Liga der Arabischen Staaten» und reguläres Militär (mit allen Teilstreitrkräften: Heer, Luftwaffe und Marine) von Ägypten, Syrien, Libanon, Transjordanien und Irak in einer Stärke von 50 000 Mann. Auf der anderen Seite 650.000 jüdische Einwohner in Palästina und die «Hebräische Verteidigungsorganisation in Palästina» ( s.g.„Hagana“), als ein irregulärer Heimatschutz mit bis 45 000 mobilisierten Kämpfern – davon nur 15 000 Soldaten in Regulereinheiten und ohne schwere Waffen (wie Panzer und Artillerie), ohne Luftwaffe und Marine.. Welche Ausgang würde dieser Waffengang wohl nehmen?
Die Leitung der «Zionistischen Weltorganisation» und der «Jüdischen Agentur für Palästina» reagierten darauf, unter anderen, mit der Nachfrage nach allem was die Verteidigungskraft der Jischuw erhöhen konnte: Infanteriewaffen, Panzerfahrzeuge und Kampfflugzeuge.
Obwohl die Welt nach den 2. Weltkrieg noch voll Kriegsmaterial war, wollte niemand und um keinen Preis etwas davon der Jischuw verkaufen. Erstens strebte man eine weitere Eskalation des arabisch-jüdischen Konflikts zu vermeiden, zweitens war das Geschäft mit Militärmaterial eine Angelegenheit zwischen Staaten, und die Jischuw war kein Staat. Deswegen hatte die UNO auch in einer Resolution jegliche Einfuhr von Militärgütern in den Nahen Osten mit einem Embargo belegt. Nun hat aber jede Regel ihre Ausnahme. In diesen Falle war es die Tschechoslowakei. Dies hatte mehrere Gründe – politische und ökonomische. Der tschechoslowakische Establishment und Eliten sympathisierten einerseits mit der zionistischen Idee nationaler und bürgerlicher Emanzipation in Form eines eigenen Staates in Palästina und sahen anderseits die Chance, sich im Nahen Osten auf internationaler Ebene politisch zu etablieren. Ökonomisch reizte der Gedanke, den akuten Mangel an Devisen nach der Ablehnung des amerikanischen «Programms des europäischen Wiederaufbaus» (s.g.Marshall-Plan) im Juli 1947 auszugleichen.
Für die Jischuw ergab sich das Problem, wie sie das Militärmaterial aus der Mitte Europas -effektiv und schnell vor allem – nach Palästina (beziehungsweise Israel) bekamen. Nach der Invasion der 5 arabischen Länder in Palästina, ein Tag danach als der Staat Israel am 14.V. 1948 ausgerufen wurde, ging es wortwörtlich um alles. Eine Beförderung der Waffen auf dem Land- oder Seeweg war aus zeitlichen und operativen Gründen nicht möglich. So wurde, trotz der beschränkten Beförderungskapazitäten, der Luftweg gewählt. An der Wende von April zu Mai 1948 wurde unter großer Geheimhaltung eine Luftverbindung zwischen der Tschechoslowakei und dem zukünftigen Staat Israel vorbereitet. Auf der tschechoslowakischen Seite wurde dafür der nicht stark benutzte Militärflugplatz bei Saaz gewählt und in Israel wurde ein Fliegerhorst Akir (später umbenannt in Ekron, heute Tel Nof) als Zielpunkt umfunktioniert. So entstand in der Mitte von Mai 1948 die Luftbrücke Saaz (CS) – Ekron (IL).